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Die Stipendiaten sind Botschafter von Deutschland!

Habib Mammadli, Vorsitzender des IPS Aserbaidschan Alumni Vereins
Habib Mammadli, Vorsitzender des IPS Aserbaidschan Alumni Vereins

Wie jedes Jahr, trafen sich auch in diesem Jahr Alumnis des Internationalen Parlaments-Stipendiums vom 30. Juni bis 02. Juli in Berlin. Dieses Jahr feierte IPS aber auch sein 25-jähriges Bestehen. Das Programm wurde 1986 als Bundestags-Internship-Programm gegründet. Ab der Gründung des Programms bis 1989 dürften nur Bewerbern aus Vereinigten Staaten zum Genuss des Programms kommen. Später wurde das Programm für die Bewerber aus Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas geöffnet.
IPS-Jubiläumsfeier wurde 30. Juni mit Begrüßung der Alumni durch Abg. Wolfgang Börnsen und Empfang durch den Präsidenten des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Norbert Lammert, und den Präsidenten der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Peter-André Alt eröffnet. Die Freude der Alumnis und Stipendiatinnen und Stipendiaten war ins Gesicht geschrieben. Dies war auch nicht ohne Grund. Das Programm hat in ihrem Leben und das der insgesamt 1750 jungen Menschen aus 28 Ländern eine entscheidende Rolle gespielt, auf ihre politischen Einstellungen großen positiven Einfluss gehabt. IPS hat ihnen die Gelegenheit gegeben, das deutsche parlamentarische System hautnah kennenzulernen. Sie dürften in den Büros der Abgeordneten des Bundestages 5 monatelang mitwirken. Dank dem Programm dürften sie erleben, wie ein Parlament in einem Rechtsstaat funktioniert.

Aserbaidschanischer Stand am Stipendiatenabend im Paul-Löbe-Hause
Aserbaidschanischer Stand am Stipendiatenabend im Paul-Löbe-Hause

Einige von den Alumnis sind jetzt im privaten Bereich, andere bei NGOs und Staatsorganen tätig. Unter Alumnis sind einige Ministern oder auch nationale Botschafter zu sehen. Wie z.B. I.E. Frau Kornelija Utevska-Gligorovska, außerordentliche und bevollmächtigte Botschafterin der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, die auch an der Feier teilnahm.
Am Nachmittag hat der Stipendiatenabend eigenen Lauf genommen. Kurz nach dem Einlass sorgten die Stipendiaten mit einer stimmungsvollen Musik und einem Gruppentanz für die Partystimmung im Paul-Löbe-Haus. Danach dürften die Teilnehmer der fünf Gruppen ihre schauspielerischen Fähigkeiten auf der Bühne präsentieren. Eine Gruppe mit schwarzem Humor, andere mit typisch „IPS-Tier“, und eine andere mit einer „IPS-Henne“ haben die Aufgabe gut gemeistert.
Nach der Vorstellung haben die Stipendiaten eigenes Land vielseitig präsentiert. Eine Reihe machten dies mit Spezialitäten und Schnaps doch mehrere mit Reiseinfos, durch die die Länder für Interessenten zum nächsten Urlaubsziel sein sollten. Bei einigen Ständen waren sogar kleine Souvenirs für die Gäste bereitgestellt. Jeden verbindete dabei natürlich nationaler Stolz.
Die Botschafter und Abgeordneten des Bundestages sowie die anderen Gäste haben die Vorstellung genossen. „Wir hatten einen begeisternden Stipendiatenabend“ erklärte Frau Dr. Christel Happach-Kasan von der FDP Fraktion bei der Debatte zum Internationalen Parlaments-Stipendium im Plenum, und fügte dazu bei „ein solcher Stipendiatenabend ist immer ein Spiegel, der uns vorgehalten wird und der uns zeigt, wie junge Menschen, die überwiegend aus Europa kommen, unser Land sehen“.
IPS-Jubiläums Veranstaltungen gingen am Freitag, 1. Juli weiter mit der Debatte anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Programms im Plenum des Bundestages. „IPS hat das Ziel, parlamentarische Kontakte zu vertiefen und demokratische Strukturen zu stabilisieren“ sagte Wolfgang Börnsen, Berichterstatter für internationale Austauschprogramme in der Kommission des Ältestenrates für innere Angelegenheiten. Er sprach über die Situation in arabischen Ländern und schlag vor „das IPS auch für diese Länder“ zu öffnen. Dr. Christel Happach-Kasan, Viola von Cramon-Taubadel (Bündnis 90/Die Grünen) und Alexander Ulrich (Linksfraktion) unterstützten auch die IPS Ausweitung auf Nordafrika. Dr. Christel Happach-Kasan sprach sogar über die Ausweitung von IPS Programm auf Mongolei. Dass die Alumnis diese Debatte auf der Tribüne verfolgen dürften, gab jedem einen Grund mehr sich an die Praktikumszeiten zu erinnern.
Am Ende der Debatte wurde der Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (CDU/CSU Fraktion), Bartholomäus Kalb (CDU/CSU Fraktion), Dagmar Freitag (SPD Fraktion) und weiterer Abgeordneter zum „25 Jahre Internationales Parlaments-Stipendium“ einstimmig angenommen. Im Antrag wird allen Mitwirkenden und Unterstützenden gedankt und die Absicht, das IPS fortzuführen bekräftigt.
Eine von Kernveranstaltungen des Jubiläums war die Konferenz „25 Jahre IPS: Erfahrungen – Wirkungen – Visionen“. In die Veranstaltung waren Prof. Dr. Max Huber, Vizepräsident des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) und ehem. Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Meyer, ehem. Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin, Herr Prof. Günter Verheugen, EU-Kommissar a.D., Honorarprofessor an der Europa-Universität Viadrina und weitere Gäste eingeladen.
Zuerst erklärte Prof. Dr. Max Huber seine Dankbarkeit an Bundestag und weiste auf die Wichtigkeit des IPS bei der Lösung der langfristigen Problemen auf und betonnte „die Stipendiaten sind Botschafter von Deutschland!“. Danach ergriff Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Meyer das Wort und erzählte stolz über einen bulgarischen Stipendiaten, dessen Doktorvater er später geworden ist: „Ich habe seine Dissertation mit summa cum laude bewertet“. Danach verglich er sogar die Unterstützung des IPS mit eigentlicher Arbeit des Bundestages, „IPS ist nachhaltiger als die Haupttätigkeit des Bundestages“ sagte er.
Schließlich tragten Vertreter der Alumnis ihre persönlichen Erfahrungen vor.
Am Ende der Konferenz hatte Herr Börnsen noch eine Überraschung für alle. Einige Stipendiaten aus verschiedenen Ländern haben einen Alumni Verein gegründet – Gesellschaft für Internationalen Parlamentarismus e.V. Dies sollte dem 25. Geburtstag des IPS ein Geschenk sein. Obwohl einige mit den Gründungsgegebenheiten nicht ganz einverstanden waren, ist dies der erste Schritt bei der Durchsetzung einer Idee, auf die wir alle gewartet haben. Gründung eines länderübergreifenden Netzwerkes war immer ein Gesprächsthema der Alumnis und Stipendiaten. Ich hoffe, wir werden alle mit einpacken und gemeinsam das gerade gegründete Netzwerk aufbauen. Anschließend wurde eine Resolution der diesjährigen Stipendiaten bekanntgegeben.
Am 2. Juli endete diesjähriges Treffen mit IPS-Kolloquium. Das Kolloquium dient dem Zweck zwischen IPS Alumnis und deren Vereine Gedankenaustausch zu ermöglichen. Dies wird jedes Jahr vom deutschen Bundestag zu Stande gebracht.
Zuerst berichtete Marc Bomhoff, von der Verwaltung des Bundestages, über die aktuellen Änderungen beim Programm. In diesem Jahrgang wurden wegen Budgetkürzungen die Reisen zu politischen Stiftungen mit Seminaren in Berlin ersetzt. Damit waren auch gute Ergebnisse erzielt. Nach Herrn Bomhoff wird diese Erfahrung wahrscheinlich auch das nächste Jahr auch fortgesetzt. Außerdem wurde die bisherige Wohnanlage der Stipendiaten im Stadtteil Mitte aufgegeben. Eine andere Wohnanlege mit gleicher Ausstattung ist zunächst in Lichterfelde gemietet worden.

İPS Stipendiaten und Alumnis im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
İPS Stipendiaten und Alumnis im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

Nach einer kurzen Debatte über die jüngst gegründete Gesellschaft für Internationalen Parlamentarismus e.V. ging das Kolloquium mit dem Vortrag von Nurana Aliyeva, Leiterin des Aufsichtsrates des aserbaidschanischen Aluminierens zum Thema „IPS Alumni Arbeit“ weiter.
Frau Aliyeva informierte erst über die Informationsquellen, die Sie bei der Vorbereitung ihres Vortrages benutzt hatte und wies darauf hin, dass nur wenige Webseiten der Alumni Vereine ständig aktualisiert werden, teilweise sogar funktionieren Webseiten nicht ordentlich und haben „keine deutsche Fassung“. Wenn wir schon ein grenzüberschreitendes Netzwerk der Alumnis aufbauen wollen ist es eine wichtige Voraussetzung, dass alle Internet Seiten der Alumnivereine mindestens in Deutsch aktuelle Nachrichten haben, damit wir ständig übereinander informiert sind.
Folglich ging Frau Aliyeva auf die Arbeit einzelner nationalen Alumnivereine oder Alumnigruppen ein und versuchte deren Arbeit detailliert zu schildern.
Jährliches Treffen der Alumnis gibt sowohl den Stipendiaten und als auch Alumnis eine gute Gelegenheit eine senkrechte Kontaktaufbau zu erzielen. Erzielt wird auch ein Erfahrungsaustausch zwischen Teilnehmer. Die Verwaltung des Bundestages hat seinerseits erforderliche getan. Jetzt sind wir dran. Wir selber können auch etwas tun um das grenzüberschreitendes IPS-Netzwerk auszubauen. Hoffentlich werden wir beim nächsten Treffen über noch mehr Erfolge sprechen!

Herzlichen Glückwunsch IPS!
Danke Deutschland!

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