Internationales Parlaments-Stipendium des Deutschen Bundestages
in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Technischen Universität Berlin

»Seit über 20 Jahren haben Hunderte junger Menschen aus vielen Ländern Europas und den USA mit einem Stipendium im Bundestag Vorzüge und Herausforderungen des deutschen Parlamentarismus kennen gelernt. Damit leistet das IPS einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und zur Festigung demokratischer Werte. «
Dr. Norbert Lammert
Präsident des Deutschen Bundestages und Schirmherr des Internationalen Parlaments-Stipendiums
Die Idee
Der Deutsche Bundestag vergibt jährlich an politisch interessierte, junge Hochschulabsolventinnen und –absolventen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa, sowie Frankreich, Israel und den USA das Internationale Parlaments-Stipendium (IPS). Das IPS richtet sich an Nachwuchstalente, die sich in ihren Heimatländern aktiv für demokratische Grundwerte engagieren wollen. Der Deutsche Bundestag gibt diesen jungen Menschen die Gelegenheit, während einer 15-wöchigen Tätigkeit bei einem Mitglied des Bundestages das deutsche parlamentarische System und politische Entscheidungsprozesse kennen zu lernen sowie praktische Erfahrungen im Bereich der parlamentarischen Arbeit zu sammeln. Ziel des Programms ist es, die Beziehungen Deutschlands mit den teilnehmenden Ländern zu fördern und zu festigen.
Das Programm

Das Programm dauert vom 1. März bis zum 31. Juli eines jeden Jahres. Herzstück des IPS ist eine 15-wöchige Tätigkeit bei einem Mitglied des Bundestages. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten werden dabei aktiv in die Arbeit eines Abgeordnetenbüros eingebunden. Sie begleiten ihre Abgeordneten zu Sitzungen der Ausschüsse, Fraktionen und anderer Gremien und gewinnen dadurch Einblicke in die internen Funktionsweisen, Zusammenhänge und Verfahrensabläufe des Parlaments. Ergänzend hierzu besuchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Laufe des Stipendiums regelmäßig Informationsprogramme und Seminare, die der Deutsche Bundestag und die politischen Stiftungen veranstalten. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sind außerdem während des Sommersemesters an der Humboldt-Universität zu Berlin eingeschrieben und können auch an Vorlesungen und Lehrveranstaltungen an der Freien Universität Berlin und Technischen Universität Berlin teilnehmen.
Das Stipendium
Das Stipendium beinhaltet eine monatliche Zuwendung von 450 Euro, freie Unterkunft sowie eine Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung. Außerdem werden die Kosten der An- und Abreise nach und von Berlin übernommen.
Die Auswahl

Das IPS ist offen für hochqualifizierte, engagierte, aufgeschlossene und politisch interessierte junge Frauen und Männer, die den Willen haben, die demokratische Zukunft ihres Landes aktiv und verantwortlich mitzugestalten. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten werden von einer unabhängigen Auswahlkommission des Deutschen Bundestages aufgrund fachlicher, sozialer, sprachlicher und interkultureller Kompetenzen ausgewählt.
Voraussetzungen:
- Staatsbürgerschaft des teilnehmenden Landes
- abgeschlossenes Universitätsstudium
- sehr gute deutsche Sprachkenntnisse
- jünger als 30 Jahre zum Programmbegin
Alle Interessierten können weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren und zu den einzureichenden Unterlagen bei der jeweiligen deutschen Botschaft in ihrem Heimatland erhalten oder finden sie im Internet:
www.bundestag.de/ips |
www.baku.diplo.de |
Die Länder
Es können sich junge Menschen aus zurzeit 28 Ländern bewerben: Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Estland, Frankreich, Georgien, Israel, Kasachstan, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Mazedonien, Moldau, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, USA.
Das Netzwerk

Seit Beginn des Programms im Jahr 1986 wurden mehr als 1500 junge Menschen gefördert. Viele der Stipendiatinnen und Stipendiaten sind in ihren Ländern mittlerweile in verantwortungsvollen Positionen in Politik, Wirtschaft, Journalismus, Verwaltung, Wissenschaft und Gesellschaft. Sie leiten Wirtschaftsunternehmen und Nicht-Regierungsorganisationen, arbeiten in Parlament und Regierung oder bei internationalen Organisationen. Mehrere von ihnen haben in ihren Heimatländern inzwischen Ministerposten eingenommen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten pflegen auch nach dem Ende ihres Stipendiums über die Landesgrenzen hinweg engen Kontakt. In vielen der IPS-Länder haben sie sich in Alumni-Vereinigungen organisiert.
Parlamentarische Koordinierung
Die parlamentarische Koordinierung des IPS erfolgt durch die Berichterstattergruppe für Internationale Austauschprogramme (Berichterstatter: Wolfgang Börnsen, MdB) in der Kommission des Ältestenrates für Innere Angelegenheiten des Deutschen Bundestages (Vorsitzende: Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt, MdB).