Brücke zwischen Europa und Asien
Aserbaidschan liegt zwischen dem Kaspischen Meer und dem Kaukasus. Das Binnenstaat im Vorderasien grenzt im Norden an Russland (Dagestan), im Nordwesten an Georgien, im Süden an Iran, im Westen an Armenien, über die Exklave Nachitschewan an die Türkei.
Die Gesamtfläche beträgt 86.600 km2. Im Süden von Aserbaidschan befindet sich der Kleine Kaukasus. Die Inseln Pirallahı und Cilov im Kaspischen Meer gehören auch zum Staatsgebiet. Auf der Halbinsel Abşeron (dt. Abscheron) gibt es mehrere Ölfelder. Aserbaidschan ist zu 50% von Ackerland, zu 11,5% von Wald und zu 1,6% von Wasser bedeckt.
Aserbaidschan hat 9.000.000 (Januar 2010) Einwohner. 52 Prozent der Bevölkerung leben in Städten. Das jährliche Bevölkerungswachstum beträgt 0,89%. 95% der Bevölkerung sind Aserbaidschaner. Die restlichen 5% bilden Talyschen, Russen, Ukrainer, Kurden, Awaren, Tataren, Türken, Armenier, Georgier, Lesgier, Deutsche (Nachläufer der Anfang 19. Jhdt. Nach Aserbaidschan Emigrierten) etc.

Die Hauptstadt von Aserbaidschan, Baku, ist eine bedeutende Hafenstadt am Kaspischen Meer. Nach Baku sind die größten Städte Gəncə (Gändschä), Sumqayıt (Sumgait) und Mingəçevir (Mingatschevir).
Die erste parlamentarische Demokratie im islamischen Orient wurde am 28. Mai 1918 in Aserbaidschan ausgerufen. Die Volksrepublik Aserbaidschan hielt leider nur 23 Monate. 70 Jahre nach der Eroberung Aserbaidschans durch Sowjetrussland gründete sich am 18. Oktober 1991 die Republik Aserbaidschan. Die staatliche Unabhängigkeit der Republik Aserbaidschan wurde wiederhergestellt.
Staats- und Amtssprache ist die Aserbaidschanische Sprache. Die Aserbaidschanische Sprache hat einschließlich der Sprecher im Iran etwa 30 Millionen Muttersprachler. Die geltende Shrift ist die türkisch-lateinische, die auch für den amtlichen Schriftverkehr verbindlich ist.

Die vorherrschende Religion ist der Islam (93% der Bevölkerung). Aserbaidschan ist ein Land mit schiitischer Bevölkerungsmehrheit. 85% der muslimischen Aserbaidschaner bekennen sich zur schiitischen und 15% zur sunnitischen Glaubensrichtung. Die Religion ist vom Staat getrennt.
Die Wirtschaft wächst sehr schnell. Auf dem Weg zu einer Marktwirtschaft macht unser Land große Fortschritte. Die makroökonomische Situation wurde durch verantwortungsbewusste Steuer- und Geldpolitik entschieden verbessert. In der Zeit nach dem Erzielen der Unabhängigkeit wurde in Aserbaidschan ein investitionsfreundliches Klima geschafft. Ausländische Direktinvestitionen werden von der aserbaidschanischen Regierung begrüßt. Die Mehrheit von den ausländischen Investitionen entfällt auf die Projekte im Bereich der Öl- und Gasindustrie. Die Erdölindustrie stellt den wichtigsten Wirtschaftszweig des Landes dar. Für den Export des Öls wurde die BTC-Ölpipiline (Baku-Tbilissi-Ceyhan-Ölpipeline) gebaut und im Sommer 2005 eröffnet.

Aserbaidschan ist eine Präsidiialrepublik mit einem Ein-Kammer-Parlament. Die Aserbaidschanische Verfassung wurde am 12. November 1995 verabschiedet. Das aserbaidschanische Parlament heißt Milli Meclis (Nationalversammlung) und hat 125 Sitze, die nach einem Mehrheitswahlsystem für eine Periode von fünf Jahren gewählt werden. Staatsoberhaupt ist der Präsident, der in geheimer, allgemeiner Wahl für die Periode von fünf Jahren gewählt wird. Die regierende Partei ist Yeni Azərbaycan (dt. Neues Aserbaidschan). İlham Aliyev, der das Amt des Staatspräsidenten inne hat, gehört der Partei Yeni Azərbaycan an. Aserbaidschan ist Mitglied mehrerer internationalen Institutionen wie der Vereinten Nationen, EBRD, Europarat, GUS, GUAM, IWF, Nato-Partnerschaft für den Frieden, OSZE, Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation, OIC, Weltbank etc. Mit der EU ist Aserbaidschan über die Europäische Nachbarschaftspolitik verbunden. Der parlamentarische Kooperationsausschuss zwischen der EU und Aserbaidschan, dem beiderseitig hochrangige Politiker angehören, hält einen Beitritt Aserbaidschans zur EU für möglich.
Das politische Umfeld des Landes ist stabil. Durch die harmonischen Beziehungen Aserbaidschans mit der Türkei, Russland, dem Iran, den USA, der EU werden nicht nur die politischen sondern auch die wirtschaftlichen Beziehungen zu diesen Ländern gestärkt. Das ist eine der außenpolitischen Prioritäten Aserbaidschans; mit den Nachbarschaftsländern gutnachbarschaftliche Beziehungen auszubauen, die für beide Seiten nützlich sind. Eine andere sehr wichtige außenpolitische Priorität der Aserbaidschanischen Republik ist es, die territoriale Integrität des Landes wiederherzustellen. Hoffentlich wird das durch friedliche Beilegung des Berg-Karabach-Konfliktes mit Armenien mittels Verhandlungen im Rahmen der Minsker Gruppe der OSZE möglich sein.

Die heutige ungelöste Lage ist die Folge der Gebietsansprüche Armeniens 1988. Damit hat Armenien noch in den Zeiten der ehemaligen UdSSR angefangen. Bald wurden in Armenien lebende Aserbaidschaner aus dem Land vertrieben. Darüber hinaus eroberte Armenien 20% des gesamten Staatsgebietes Aserbaidschans. 50.000 Aserbaidschaner wurden aus der Berg-Karabach-Region und 700.000 aus den umliegenden 7 Regionen durch die Eroberung aus diesen Gebieten vertrieben. Seit Ende 1994 herrscht ein Waffenstillstand zwischen beiden Ländern. Die Verhandlungen zwischen Aserbaidschan und Armenien werden im Rahmen der OSZE-Minsker Gruppe fortgesetzt.
Wir hoffen sehr, dass wir möglichst bald unsere Souveränität und territoriale Integrität über unser eigenes Territorium wiederherstellen. Das wird auch sicherlich eine weitere Förderung der Sicherheit und Stabilität in der Region sein.